Höxter (red). Mehr als 35.000 Patienten werden in Deutschland jährlich mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Eine zeitnahe Erstversorgung und eine kompetente Weiterbehandlung sind manchmal sogar lebensnotwendig. Die Klinik für Unfallchirurgie am St. Ansgar Krankenhaus der KHWE ist nun als lokales Traumazentrum für die Behandlung schwerverletzter Patienten zertifiziert worden.
Die Gesellschaft für Unfallchirurgie bescheinigt der Klinik in Höxter neben einer flächendeckenden Versorgungsqualität eine optimale Behandlung der Schwerverletzten – und somit eine Behandlung auf höchstem Niveau. „Die Betroffenen werden rund um die Uhr von einem qualifizierten Team versorgt“, sagt Frank Blömker, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie.
Wöchentlich Patienten mit Polytrauma
Etwa vier Patienten mit Polytrauma werden pro Woche ins Höxteraner Krankenhaus eingeliefert. Die häufigsten Ursachen dafür sind schwere Verkehrsunfälle oder häusliche Unfälle. „Die Behandlung der Betroffenen funktioniert nur mit Teamwork“, sagt Blömker und betont die wichtige Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften aus den verschiedenen Abteilungen. Aber auch dem Rettungsdienst kommt hier eine Schlüsselrolle zu – denn die beste Traumaversorgung beginnt bereits am Unfallort. Dabei kooperiert das St. Ansgar Krankenhaus der KHWE mit den Rettungsdiensten des Kreises und der Stadt Höxter.
Versorgung an 365 Tagen im Jahr
Die Gesellschaft für Unfallchirurgie bewertet für die Zertifizierung unter anderem die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Notaufnahme, Radiologie, Labor, OP und Intensivstation, aber auch die zwischen den Kliniken für Unfallchirurgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie und der Anästhesie.
Nach der Erstversorgung des Rettungsdienstes und bei Eintreffen des Patienten steht zu jeder Zeit ein entsprechendes Team aus Ärzten und Pflegekräften, das für eine optimale Patientenversorgung regelmäßig geschult wird, im Schockraum bereit. Frank Blömker: „Und das zu jeder Zeit an 365 Tagen im Jahr.“
Die Basisdaten der Behandlungen werden protokolliert und schließlich von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie regelmäßig kontrolliert und bewertet. „Die Versorgung von polytraumatisierten und schwer verletzten Patienten stellt höchste Ansprüche an die beteiligten Kliniken und Abteilungen und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Daseinsvorsorge“, sagt der Chefarzt. Darüber hinaus sind dank der engen Vernetzung der im Trauma-Netzwerk kooperierenden Kliniken in Ostwestfalen Verlegungs- und Versorgungsabsprachen leicht möglich. Blömker: „Dies insbesondere auch unterstützt durch ein telemedizinisches Netzwerk. Bilddaten und CT-Untersuchungen können so innerhalb von wenigen Minuten in den kooperierenden Kliniken eingesehen werden.“
Foto: KHWE