Nieheim (red). Fritz Gfeller muss nicht lange nachdenken, wenn er den Deutschen Käsemarkt in Nieheim vor Augen hat. Er sagt ganz klar: „Nieheim ist einfach Kult.“ Der gebürtige Schweizer gehört zu den Stammausstellern unter den erwarteten 54 Käsemarkt-Beschickern. Seit 2002 ist der inzwischen 67-Jährige mit von der Partie, hat seitdem keinen Käsemarkt versäumt und freut sich auch diesen Spätsommer wieder über seine Reise in den Kreis Höxter. „Man kennt die anderen Aussteller, pflegt gute Kontakte, es herrscht an den drei Tagen eine wunderbare Atmosphäre und nicht zu vergessen: Die Menschen in Nieheim sind ein offenes, fröhliches Völkchen“, schwärmt Fritz Gfeller, der seine Käsespezialitäten stets am gleichen Platz, vor dem Modehaus Stamm, präsentiert. „Da habe ich alles im Blick und zudem sehr nette Gespräche mit den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern.“
Die Magie des Vollmondes
Der Schweizer Käse-Experte lebt in Raguhn in Sachsen-Anhalt und stellt das Jahr über auf Wochenmärkten (Leipzig) und auf zahlreichen Kunsthandwerker- sowie Käsemärkten in ganz Deutschland aus. Er selbst stellt keinen Käse mehr her, sondern arbeitet stattdessen mit drei Käsereien aus seiner alten Heimat zusammen, die ihn mit ihrem handwerklich produzierten Bergkäse und Emmenthaler beliefern. Unter den zehn Käsespezialitäten, die der „Käse Fritz“ während des 12. Deutschen Käsemarktes anbietet, ist der „Mondscheinkäse“ die absolute Krönung. Der Kuhmilchkäse wird nur an Vollmondtagen im Appenzeller Land produziert und reift mindestens vier Monate. „Er wird mit Sahne verfeinert und erhält ein würzigvollmundiges Aroma“, erzählt der Käsehändler. Entstanden ist die Idee bei findigen Schweizern aus Appenzell, die bereits die Kraft und Magie des Vollmondes beim Bierbrauen genutzt haben. So wie das Appenzeller Vollmondbier soll der Mondscheinkäse als ein Bio-Produkt die Käseliebhaber begeistern. Ein Naturprodukt, das ganz auf die kosmischen Kräfte des Vollmondtage setzt und durch den hohen Fettgehalt einen unvergleichlichen Geschmack erhält. Und natürlich bietet auch Fritz Gfeller auch die berühmten Bergkäse aus dem Appenzellerland an, allerdings in erster Linie jene Kleinode, die nicht im konventionellen Lebensmittelhandel zu kaufen sind.
Käseschule Allgäu zu Gast
Bergkäse verschiedener Reifegrade und damit unterschiedlicher Geschmacksrichtungen hat auch Georg Gründl aus dem Allgäu im Gepäck. Der gelernte Käsemeister und Leiter der Käseschule Allgäu in Thalkirchdorf bei Oberstaufen gehört zu den „Wiederholungstätern “ beim Deutschen Käsemarkt. Der Allgäuer bestückt bereits zum sechsten Mal den Stand auf dem Käsemarkt in der Marktstraße gegenüber „Nahkauf“ und bezeichnet Nieheim inzwischen als „mein zweites Zuhause“, das mit keinem anderen Käsemarkt in Deutschland zu vergleichen sei. Viele Bekanntschaften und Freundschaften seien in Nieheim im Laufe der Zeit entstanden, die nicht nur drei Tage im September, sondern auch das ganze Jahr über gepflegt werden.
Amore jung und alt
Auch die Erlebnis-Käseschule im idyllischen Thalkirchdorf haben schon einige Nieheimer besucht. Dort zeigt Georg Gründl seinen Seminarteilnehmern, die in der Region meist ihren Urlaub verbringen, wie Käse hergestellt wird und wie man das Käsen zu Hause selbst machen kann. Mit der Erlebnis-Schule, die sich einen überregionalen Namen gemacht hat, geht der Käse-Experte auch auf Tour: Auf dem Kreuzfahrtschiff „AIDA Cruises“ hat er den Gästen das Käsemachen ebenso nahegebracht wie den Besucherinnen und Besuchern des Markus Wasmeier Freilichtmuseums in dem altbayerischen Dorf Schliersee/Neuhaus.
Nun bereitet sich Georg Gründl wieder auf den Deutschen Käsemarkt in Nieheim vor und bringt den traditionell hergestellten Käse von kleinen Sennereien aus seiner bayerischen Heimatregion mit. Der Verkaufsschlager der KäseKollektion wird sicherlich wieder der „Allgäu Amore“ sein – das ist ein cremigwürziger Schnittkäse in den Reifevarianten jung und alt – so wie die Liebe selbst. Tipps zum richtigen Genießen gibt´s von Georg Gründl gratis dazu.
Der 12. Deutsche Käsemarkt in Nieheim wird gesponsert von REWE, BeSte Stadtwerke, Sparkasse, Gebrüder Ruberg und Westenergie.
Marktzeiten: Freitag, 2. September 14 bis 20 Uhr, Samstag, 3. September 10 bis 20 Uhr, Sonntag, 4. September 10 bis 18 Uhr.
Der Eintritt zum Marktgeschehen beträgt an jedem Tag drei Euro für Erwachsene. Ein Wochenend-Ticket gibt es für sechs Euro. Im Vorverkauf sind im Nieheimer REWE-Markt auch die 3-Tage Eintrittsbändchen erhältlich. Kinder haben freien Eintritt. Das Parken an ausgewiesenen Standorten und der Park-Shuttle-Service sind kostenfrei. Der Nahverkehrsbund (nph) Paderborn/Höxter bietet über das Wochenende einen Bus-Sonderverkehr an. Weitere Infos: Stadt Nieheim, Stadt- und Wirtschaftsförderung, Marktstraße 18, 33039 Nieheim, Tel.: 05274/982 150.
Foto: Stadt Nieheim
