Steinheim (red). Altersmedizin auf hohem Niveau: Dafür hat die Akutgeriatrie am St. Rochus Krankenhaus vom Bundesverband Geriatrie ein Qualitätssiegel erhalten. "Das ist nach der Erfüllung der DIN-Normen und der Aufnahme in den Bundesverband die dritte große Auszeichnung. Denn auch die Mitgliedschaft ist schon mit hohen Prüfkriterien verbunden", zeigt sich Chefarzt Norbert Pfundtner stolz.
Seit 2012 treibt er mit seinem Team den Ausbau der Abteilung und die Spezialisierung zur Fachklinik voran. "Der Bedarf ist groß. Angefangen mit 30 Betten haben wir die Zahl kontinuierlich erhöht, zuletzt im Februar auf 70 Betten. Damit gehören wir zu den großen geriatrischen Kliniken", sagt Pfundtner und verweist auf die demografische Entwicklung. "Menschen im fortgeschrittenen Alter brauchen oftmals eine spezielle ärztliche Versorgung, denn verschiedene, häufig chronische, Vorerkrankungen sowie eine veränderte Symptomatik und die Einnahme von vielen Medikamenten machen Diagnostik und Therapie zur Herausforderung."
Mit einem fachübergreifenden Team aus Ärzten, Pflegern, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Sozialmanagern und einer Psychologin will er die Gesamtsituation seiner Patienten im Blick behalten: Oberstes Ziel ist, Mobilität und Selbständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Das gilt insbesondere auch für Patienten nach alterstypischen Stürzen. Dafür gehört ein Chirurg zum Team der Akutgeriatrie, der auch die Nachsorge nach Operationen übernimmt.
Die Zahl und Qualifikation der Fachkräfte im Team gehört zu den Kriterien für die Auszeichnung durch den Bundesverband. "Wir sind inzwischen vier Internisten mit der Weiterbildung zum Geriater und haben auch für alle anderen Fachkräfte einen umfangreichen Fortbildungsplan mit geriatrischen Fachweiterbildungen vorgesehen. Weitere Fachprüfungen erfolgen in diesem Jahr." Chefarzt Norbert Pfundtner selbst ist von der Landesärztekammer in Münster als Prüfer für die Fachweiterbildung Geriatrie eingesetzt.
Ein weiterer Fokus liegt auf der medizinischen und baulichen Ausstattung der Abteilung. Alle Räumlichkeiten sind barrierefrei ausgestattet. Für die Physio- und Ergotherapie stehen insgesamt zehn moderne Gruppen- und Einzelräume zur Verfügung und in einem neuen Trainingsparcours können Patienten den Umgang mit dem Rollator üben. An die Station angeschlossen ist auch eine Tagesklinik mit 12 Plätzen.
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