Kreis Höxter (red). Die Menschen im Kreis Höxter haben ihren landesweiten Spitzenplatz erfolgreich verteidigt: Auch im Jahr 2023 ist nirgendwo in Nordrhein-Westfalen so wenig Müll pro Kopf angefallen, wie im Kulturland. Der Kreis Höxter möchte aber noch einen Schritt weiter gehen und macht mit beim Projekt „Zero Waste“. Das Konzept dazu wurde vom Kreistag einstimmig verabschiedet.
365,8 Kilogramm Abfall hat jeder Bürger und jede Bürgerin im Kreis Höxter in 2023 entsorgt, so die Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW. Neben dem normalen Restabfall aus der Grauen Tonne sind darin auch die Altpapiermengen, die Bioabfallmengen, die Inhalte der Wertstofftonne und auch der Sperr- und Sondermüll enthalten. Damit liegt der Kreis Höxter deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von 441,2 Kilogramm pro Kopf.
„Unser Kreis nimmt eine Vorreiterrolle bei der Abfallvermeidung ein – darauf dürfen wir alle gemeinsam stolz sein“, freut sich Landrat Michael Stickeln. „Der erste Platz im NRW-Ranking ist zu einem großen Teil dem Umweltbewusstsein der Menschen in unserem Kulturland zu verdanken. Aber auch gezielte Maßnahmen wie das gut aufgestellte Abfallwirtschaftssystem, die Einführung der Wertstofftonne oder die Einrichtung eines Repair Cafés tragen Früchte.“
Bestärkt sieht Landrat Stickeln auch die Vision des Kreises Höxter, als erster Flächenkreis in Deutschland den Titel „Zero Waste Region“ zu tragen. Frei Übersetzt bedeutet das, dass im Kreis Höxter zukünftig das Ziel „Null Verschwendung“ angestrebt wird. „Mit der Umsetzung des Zero Waste Konzepts soll Anfang 2025 begonnen werden,“ so Landrat Stickeln. „Damit fällt der Startschuss für eine noch aktivere Abfallvermeidung und Ressourcenschonung.“
Landrat Stickeln betont darüber hinaus auch die finanzielle Bedeutung für jeden einzelnen Haushalt im Kreis Höxter. „Geringere Abfallmengen und eine noch sorgfältigere Trennung der verschiedenen Abfallarten können neben den ökologischen Effekten auch dazu beitragen, die Kosten der Abfallwirtschaft zu senken – und damit auch die Gebührenbelastung jedes einzelnen Haushalts verringern.“
Die Zertifizierung als „Zero Waste Region“ soll durch die gemeinnützige Organisation „Zero Waste Europe“ erfolgen. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Bereich der Abfallwirtschaft ein Umdenken in Richtung Abfallvermeidung und gegen die Ressourcenverschwendung zu fördern. Ziel ist die nachhaltige Umgestaltung der Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft. „Die Ziele der weitreichenden Abfallvermeidung erreichen wir nur, wenn alle Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen“, erklärt die Leiterin des Fachbereichs Umwelt, Bauen, Geoinformationen des Kreises Höxter, Dr. Kathrin Weiß. Deshalb hatte der Kreis Höxter im Frühjahr 2024 zu zwei Veranstaltungen zur Erstellung eines Zero-Waste-Konzepts eingeladen. Der mit Beteiligung vieler Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen aufgestellte Fahrplan wurde vom Kreistag in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen.
„Wirksame Lösungen zur Abfallvermeidung lassen sich meist nur schwer von Einzelnen im Alleingang umsetzen. Im Kreis Höxter haben wir deshalb gemeinsam Potenziale zur Abfallvermeidung in Unternehmen, Verwaltungen und Privathaushalten identifiziert und umsetzbare Maßnahmen entwickelt“, erklärt der Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft und Bodenschutz des Kreises Höxter, Hubertus Abraham. „Wir werden Anfang 2025 damit beginnen, die 25 Maßnahmen, die im Rahmen der Konzepterstellung herausgearbeitet wurden, umzusetzen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich einzubringen.“
Das Konzept ist über die Internetseite des Abfallservices des Kreises Höxter www.abfallservice.kreis-hoexter.de unter dem Menü-Punkt „Informationen“ einsehbar.