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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Er ist der „Shooting-Star“ der ostwestfälischen Kunstszene: Im vergangenen Herbst stellte Niko Schröder im Louvre aus, demnächst werden seine Fotos bei der Landesgartenschau in Höxter zu sehen sein. Der Oerlinghausener ist einer von fünf Kunstschaffenden aus der Region, die im viktorianischen Glaspavillon auf dem Altstadtwall ausstellen werden.

Nach Mailand, Brüssel, Venedig, Barcelona und Paris jetzt also Höxter: Der erst 25-jährige „Youngster“ begeisterte die siebenköpfige Jury beim Kunstwettbewerb zur LGS - darunter Marta-Kuratorin Friederike Fast (Herford) und David Riedel vom Böckstiegel-Museum (Werther). Der Hirsch mit dem „blühenden“ Geweih, das Wildpferd mit der surrealen „Corona“ um den Kopf, der leuchtende „Kristall“ neben dem Moos am Baumstamm, die verfremdete Fingerhut-Rispe: Nico Schröders Werke sind digital bearbeitete Naturfotografien. Insofern passen sie gut zum vorgegebenen Gartenschau-Thema „Im Einklang mit der Natur“.

Schröder überzeugte die Jury mit seinem „Manga-Stil“ (David Riedel). Friederike Fast erinnern seine Werke an Anime-Filme. Seine Fotos hätten etwas Magisches und Märchenhaftes. Voraussichtlich im Sommer werden die Bilder des jungen Mannes in dem etwa 40 Quadratmeter großen Glashaus gleich an einem der Haupteingänge zur Gartenschau zu sehen sein – der genaue Termin der vierwöchigen Vernissage wird noch festgelegt. 

Niko Schröder lebt in Helpup bei Oerlinghausen und studiert Medienproduktion an der Technischen Hochschule OWL in Detmold. Nach einer ersten Ausstellung 2019 in der Alten Vogtei in Heepen hatte sich sein Bekanntheitsgrad immens gesteigert. Über seinen Instagram-Account wurden Galeristen auf ihn aufmerksam, Ausstellungen in ganz Europa folgten in kurzer Taktung.

Mit Hartwig Reinboth wird ein weiterer bekannter Künstler der Region in der gläsernen Galerie der Landesgartenschau eine Bühne bekommen. Der Mindener will lebensgroße Figuren aus Weidenzweigen und einem hölzernen Skelett mit abstrakten Bildtafeln kombinieren. „Die Figuren haben schon aufgrund ihrer Materialität eine Verbindung zur Landesgartenschau“, schreibt Reinboth in seiner Bewerbung. „Ein Zwischenraum“ heißt sein Konzept.

Gemeint sind Menschen, die sich in einer Zwischenzone zwischen zivilisatorischer Einengung und der Natur bewegen. Marta-Kuratorin Friederike Fast ist sicher, dass seine Skulpturen bei der Landesgartenschau für Aufsehen sorgen werden.

Hartwig Reinboth studierte an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf und beschäftigt sich mit Malerei, Installation, Grafik und Fotografie. Er ist Mitglied des Vereins für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke und war zum Beispiel bei „Kunsträume 2015 - In der Schwebe“ im Glashaus des Aqua Magica Parks Bad Oeynhausen/Löhne dabei. Zuletzt waren Reinboths Werke regelmäßig im Mindener Museum zu sehen, 2022 war er mit „Klare Kante“ zu Gast im Dortmunder „U“.

Aus den 24 Bewerbungen für den Kunstpavillon der Landesgartenschau in Höxter wurden darüber hinaus drei Kunstschaffende aus dem Kreis Höxter ausgewählt. Ingrid Heuchel (Glaskünstlerin aus Brakel-Bellersen), Hartmut Kleimann (Fotodesigner aus Warburg) sowie Elisabeth Brosterhus und Burkhard Meyer (Steinheim) bekommen bei der LGS eine Plattform für ihre Kunst. Der Wettbewerb war gemeinsam von der LGS und dem Kreis Höxter ausgelobt worden.

Die Landesgartenschau in Höxter von April bis Oktober soll etwa 400.000 Besucher anlocken. Höxter will sich dann als Stadt am Wasser und Stadt mit Geschichte präsentieren. Unter den Doppeltürmen des Corveyer Westwerks aus der Zeit Karls des Großen gedeihen im Remtergarten botanische Raritäten, das Wissen der Mönche lebt mit Heilkräutern und Arzneipflanzen wieder auf. Im nahen Archäologiepark wird eine versunkene mittelalterliche Stadt sichtbar gemacht, die im Jahr 1265 von den Nachbarn aus Höxter zerstört wurde. Hier praktizierte einst der Chirurg von der Weser und führte bereits im Mittelalter Augen-Operationen durch.

Entlang der Weseraue geht es weiter zur Landschaftsscholle – einem Rast- und Aussichtspunkt hoch über dem breiten Flussstrom. An der Flanier-Promenade reichen Stufen bis hinunter ans Wasser und Treidelpfade verlaufen direkt am Ufer. Dort steht auch die mit 70 Metern längste Sitzbank NRWs. Der Wall bildet ein blühendes Band um die Altstadt. Staudenbeete säumen die historische Stadtmauer. Hier können Kinder auf großen Spielplätzen in die Welt des Mittelalters und der Märchen eintauchen. Im Weserbogen wird ein altes Sägewerk zum Abenteuerland mit einem 17 Meter hohen Kletterturm.

Auf dem 31 Hektar großen Gelände verteilen sich 60 Ausstellungsbeiträge, darunter allein 34 Themen- und Galeriegärten. Eine Bimmelbahn und ein Dampfershuttle auf dem Fluss verbinden den innerstädtischen Parkteil mit Corvey. Infos und Tickets unter www.landesgartenschau-hoexter.de.

Foto: LGS Höxter

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