Steinheim (red). „Miteinander – digital“: Helene-Schweitzer-Zentrum von der Ev. Johanneswerk gGmbH, startet Quartiersprojekt, das vom Land NRW gefördert wird. Das Ziel: Förderung digitaler Fähigkeiten und Stärkung des Gemeinschaftssinns vor Ort.
„Sind Sie sich sicher, dass ich das noch lernen kann?“, fragt eine Seniorin im Nachbarschaftszentrum des Helene-Schweitzer-Hauses. „Aber natürlich! Schritt für Schritt und in Ihrem eigenen Lerntempo werden Sie Ihre Fähigkeiten im Umgang mit Ihrem Smartphone erweitern“, ist sich die Projektmitarbeiterin Katja Peine sicher. „Wie versende ich eine Sprachnachricht“, „Was hat es mit QR-Codes auf sich“, „Wie benutze ich WhatsApp“ und wo finde ich ein tolles Rezept für Eiersalat?“ All diese Fragen werden immer montags ab 10:30 Uhr im Nachbarschaftszentrum gemeinsam arbeitet.
Was für viele junge Menschen so leicht aussieht und ganz selbstverständlich dazu gehört, ist für Ältere oft eine enorme Herausforderung und erschwert ihre Teilhabe am sozialen Leben, denn Menschen, die diese Technik nicht nutzen können, werden von vielen Möglichkeiten ausgeschlossen. Um dem entgegenzuwirken, fördert das Land NRW den Erwerb digitaler Kompetenzen bei Senior*innen mit dem Programm „Miteinander – digital“. Das Helene-Schweitzer-Zentrum in Steinheim hat sich dafür beworben und den Zuschlag erhalten.
„Ältere Menschen müssen die Chance bekommen, digitale Technik kennenzulernen, um sich selbstbestimmt dafür oder dagegen zu entscheiden“, erklärt Projektmitarbeiterin Katja Peine. Dass sie damit einen Nerv trifft, zeigten auch die ersten Rückmeldungen der Digitalkurse, die Ende März im Helene-Schweitzer-Zentrum gestartet sind.
An der Umsetzung des Projektes innerhalb, aber auch außerhalb des Quartiers, ist ein Netzwerk aus zahlreichen Kooperationspartner*innen beteiligt. Mit dabei sind: Die Stadt Steinheim, die evangelische Christusgemeinde, die Realschule Steinheim und die Interessensgruppe „Jung mit Alt" der Johannesstiftung Steinheim. In einem ersten Netzwerktreffen konnten bereits Ideen ausgetauscht und konkrete Maßnahmen in der Umsetzung beschlossen werden. So wird im kommenden Schuljahr in der Realschule eine Arbeitsgemeinschaft angeboten, in der Jugendliche zunächst an die Arbeit mit Senioren herangeführt werden, um dann in einer Tandemkonstellation gemeinsam mit den Senior*innen zu lernen. Jeder Senior*in bekommt einen Schüler*in als Digitalpaten an seine Seite. Hier sind Kompetenzen gefragt, über die ausschließlich diese Generation verfügt: Der intuitive Umgang mit digitalen Medien, denn diese Jugendlichen sind damit aufgewachsen. Gleiches trifft auf die evangelischen Christusgemeinde zu: Hier haben sich Jugendliche unter den Konfirmanden gefunden, die freiwillig ihr Wissen mit den älteren Menschen teilen möchten. Individuelle Fragen können beantwortet werden.
Geplant ist außerdem eine Vortragsreihe in Kooperation mit anderen Anbietern und Projekten. So findet am Freitag, den 23.06. von 14:00 Uhr – 15:30 Uhr eine Online-Veranstaltung der Digitalen Engel, ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation zum Thema „Gesund und fit durch Apps“ im Nachbarschaftszentrum des Helene-Schweitzer-Hauses statt. Bei Kaffee und Gebäck können alle interessierten Bürger*innen sich informieren, wie seriöse Gesundheitsinformationen im Netz zu finden sind, was es mit dem Begriff „Gesundheits-Apps“ auf sich hat und welchen Nutzen Fitnesstracker, Bewegungs- und Ernährungs-Apps haben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Für die Umsetzung der Vorhaben werden weitere ehrenamtliche Helfer benötigt. Gesucht werden Menschen im rüstigen Alter, die Lust haben ihre digitalen Kompetenzen mit anderen zu teilen und älteren Menschen den Umgang mit Smartphone, Tablet und Co näherzubringen.
Oder sind Sie selbst daran interessiert, ihre digitalen Fähigkeiten zu erweitern? Auch neue Kursteilnehmer*innen sind jederzeit herzlich willkommen. Je nach Resonanz wird ein weiteres Kursangebot in den Abendstunden stattfinden. Melden Sie sich gerne dazu im Helene-SchweitzerZentrum bei Katja Peine unter der Telefonnummer: 0151/53996171 oder bei der Quartiersarbeiterin Karola Schmidt unter 05233/70203461.