Höxter (red). Am bundesweiten Warntag testen Bund, Länder und Kommunen alle Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle. Am Donnerstag, 8. Dezember 2022, um 11 Uhr werden zeitgleich alle in Deutschland genutzten Warnmittel aktiviert. So werden im Kreis Höxter alle 163 Sirenen aufheulen.
„Ziel ist, die Menschen über die Warnmittel für Gefahrenlagen, wie Wetterextreme, Waldbrände oder Hochwasser, zu informieren. Auch möchten wir stärker auf das Thema Vorsorge im Bevölkerungsschutz aufmerksam machen“, erklärt der Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit des Kreises Höxter, Matthias Kämpfer.
Gewarnt wird deutschlandweit auch mit modernsten digitalen Mitteln. So wird die bekannte WarnApp NINA aktiviert. Sie warnt allerdings nur diejenigen, die sich die App auf ihrem Smartphone eingerichtet haben.
Handy-Warnung ohne App per Cell Broadcast
Erstmals wird in Deutschland ein neues Warnsystem erprobt. Um mehr Menschen schnell zu erreichen, wird an Handys eine Testwarnmeldung der höchsten Warnstufe mit der Übermittlungstechnik Cell Broadcast versendet. Die Nachricht erscheint dann auf allen Endgeräten, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind und über die Empfangsfähigkeit von Cell Broadcast-Nachrichten verfügen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bittet die Bürgerinnen und Bürger um Mitwirkung, damit möglichst viele Menschen erreicht werden können. Um die neuen Cell Broadcast-Nachrichten empfangen zu können, sollte laut BBK das Betriebssystem auf dem neuesten Stand sein. Das Handy müsse eingeschaltet sein und dürfe sich nicht im Flugmodus befinden. An einigen Handys seien auch gerätespezifische Einstellungen anzupassen, um Nachrichten über Cell Broadcast empfangen zu können.
Darüber hinaus bittet das BBK um Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger zum Warntag. Am 8. Dezember um 11 Uhr werde eine Online-Befragung gestartet. Auf diesem Weg können alle Interessierten ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen an das BBK weitergeben.
Mehr Informationen zur Handy-Warnung per Cell Broadcast bietet das BBK auf seiner Internetseite unter: www.bbk.bund.de
Persönliche Vorsorge für den Notfall
„Der Warntag ist auch ein guter Anlass für alle Bürgerinnen und Bürger, einmal zu prüfen, wie gut sie zu Hause für einen möglichen Notfall vorbereitet sind“, sagt Matthias Kämpfer. Bei einem anhaltenden Sturm oder einem längeren Stromausfall könne es nötig sein, sich einige Tage selbst zu versorgen. Ein wichtiges Thema sei deshalb die Bevorratung mit Getränken und Lebensmitteln für rund zehn Tage. Dazu gehörten auch Haushaltskerzen, Taschenlampen, Batterien, Hausapotheke, Feuerlöscher, Decken, Wassereimer, Hygieneartikel. Um im Ernstfall Informationen über die Lageentwicklung und Verhaltensempfehlungen empfangen zu können, sei auch ein Kurbelradio oder ein batteriebetriebenes Radio nötig, zum Beispiel auch ein Autoradio.
„Glücklicherweise sind bei uns im Kreis Höxter die Selbstverantwortung und Hilfsbereitschaft der Menschen sehr ausgeprägt“, betont Landrat Michael Stickeln und erinnert an die überwältigende Nachbarschaftshilfe der Bürgerinnen und Bürger bei zurückliegenden Schadenslagen im Kreisgebiet. „Dennoch ist eine vorausschauende Planung eine sinnvolle Vorsorge, um gut vorbereitet zu sein für einen möglichen Notfall, der hoffentlich nie eintreten wird.“
Checklisten zur Vorbereitung
Checklisten zur Notfallplanung für jeden Haushalt bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf seiner Internetseite unter: www.bbk.bund.de
Foto: Kreis Höxter