Kreis Höxter (red). „Sprache ist nicht alles, aber ohne Sprache ist alles nichts.“ Mit diesen Worten hat Kreisdirektor Klaus Schumacher den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildung zum Heidelberger Interaktionstraining gedankt. Sie waren der Einladung des Kreises Höxter gefolgt. Das Heidelberger Interaktionstraining ist ein Fortbildungskonzept zur Professionalisierung von Fachkräften aus Kindertageseinrichtungen und Schule. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Interaktion zwischen Fachkraft und Kind als Schlüsselstelle effektiver alltagsintegrierter Sprachbildung und Sprachförderung.
„Sprachsensibilität ist wichtig in allen Stufen der kindlichen Entwicklung“, sagte Kreisdirektor Klaus Schumacher beim Abschluss der Fortbildungsreihe. „Förderung sprachlicher Kompetenzen ist eine zentrale Aufgabe aller Akteurinnen und Akteure der Bildungsregion Kreis Höxter. Eine umfassende Bildung baut schließlich auf guten Sprachkompetenzen auf und ermöglicht die erfolgreiche Teilhabe an unserer Gesellschaft. Das gilt für alle Kinder und Jugendlichen – egal ob mit oder ohne Zuwanderungsbiografie. Ich freue mich sehr, dass wir die Inhalte dieses Trainings jetzt in das Kreisgebiet hineingetragen haben.“
An der Fortbildungsveranstaltung haben 16 Vertreterinnen und Vertreter von 13 Kindertageseinrichtungen und drei Grundschulen aus insgesamt sieben Stadtgebieten des Kreises Höxter teilgenommen. Für die Durchführung hatte die Vereinigte Volksbank einen Konferenzraum in ihrer Warburger Filiale zur Verfügung gestellt.
„Das Heidelberger Interaktionstraining ist kein Sprachförderprogramm als solches“, erklärt Referentin Yvonne Ungerer. „Vielmehr geht es darum, Situationen im Alltag zu erkennen, die für eine individuelle Sprachförderung des Kindes genutzt werden können.“ Das Anschauen von Büchern oder das gemeinsame Spiel können unter anderem so gestaltet werden, dass sie nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern sich zusätzlich positiv auf die Sprachentwicklung der Kinder auswirken. Das Konzept zeichnet sich durch seine Integration in das kindliche Spielen aus, ohne dass eine explizite Übungssituation geschaffen wird.
Die Fachkräfte erhielten während der Fortbildung Grundlagenwissen zum Ablauf der frühen Sprachentwicklung, Verzögerungen und Störungen im Spracherwerb, Mehrsprachigkeit sowie Methoden der Früherkennung von Sprachauffälligkeiten. Darüber hinaus lernten sie, wie die Sprachentwicklung in den kindlichen Alltag mit eingebracht werden kann.
Die Sitzungen fanden im Abstand von etwa vier Wochen statt. Die gesamte Fortbildung ging über einen Zeitraum von sechs bis acht Monaten. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten zunächst das Basiswissen und gehen damit dann in die Praxis“, berichtet Andrea Schäfer, Mitarbeiterin der Abteilung Bildung und Integration des Kreises Höxter. In den folgenden Sitzungen berichteten sie dann von ihren Erfahrungen und konnten durch Supervisionen einzelne Situationen reflektieren. Damit konnten die Fachkräfte sich gegenseitig weiterhelfen und sich gemeinsam auf die nächste Praxisphase vorbereiten.
„Durch das Heidelberger Interaktionstraining entwickeln die Pädagoginnen und Pädagogen langfristig eine Verhaltensweise, die es den Kindern leichter macht, ihre eigene Sprachentwicklung zu stärken“, berichtet Andrea Schäfer. Folgende Einrichtungen waren bei der Fortbildung zum Heidelberger Interaktionstraining vertreten:
- Familienzentrum Sankt Nikolaus Nieheim
- Kita Rappelkiste Höxter
- Städtischer Kindergarten Vörden
- Familienzentrum „Am Park“ Peckelsheim
- Städtischer Kindergarten Niehiem
- Kindertageseinrichtung „Droste Hüllshoff“ Bökendorf
- Familienzentrum Evangelische Kita „Emmaus“ Brakel
- Familienzentrum Marienmünster Kiga Kollerbeck
- Kita Spatzennest Höxter
- PariSozial Kita Karlchen Beverungen
- Kita St. Marien Lütmarsen
- Sankt-Nikolaus-Grundschule Peckelsheim
- Schule unter der Iburg Bad Driburg
- Katholische Grundschule Scherfede-Rimbeck
Foto: Kreis Höxter