Steinheim/Bergheim (red). Eigentlich hätte die St. Sebastianus Schützenbruderschaft v. 1609 e. V. Bergheim vom 21. bis 23. August ihr traditionelles, dreitägiges Schützenfest gefeiert. Da die Corona-Pandemie leider noch immer das öffentliche Leben dominiert und auch die Aktivitäten der Schützenvereine sehr stark einschränkt, hatte der Vorstand zusammen mit dem amtierenden Königspaar, Bernd und Synke Lütkehaus sowie dem Hofstaat, bereits vor einigen Monaten entschieden, ihr Schützenfest abzusagen.
„Wir mussten den Tatsachen ins Auge sehen und akzeptieren, dass ein fröhliches und unbeschwertes Schützenfest über mehrere Tage in gewohnter Art und Weise auch dieses Jahr nicht gefeiert werden kann. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Vereinsmitglieder, ihrer Familien und der Gäste stehen bei uns an vorderster Stelle. Daher haben wir beschlossen, das diesjährige Schützenfest abzusagen.“, schilderte Oberst Thomas Schrodt die Beweggründe der Absage.
Der Dank der Schützen geht an die amtierenden Majestäten, dem Königspaar Bernd und Synke Lütkehaus sowie ihrem Hofstaat, die sich sofort bereit erklärt haben, die Regentschaft bis 2023 auszuüben. Sie stehen somit auch im kommenden Schützenjahr weiterhin als Repräsentanten an der Spitze der Bruderschaft.
Auch wenn die Pandemie ein Schützenfest im gewohnten Rahmen verhinderte, war es der Bergheimer Bruderschaft besonders wichtig, an ihrer Tradition festzuhalten und zumindest einige wichtige Elemente aus dem sonst üblichen Festprogramm am Samstag, den 21. August, durchzuführen.
Ehrung des Jubelkönigpaares vor 55 Jahren
Ein besonderer Höhepunkt des Schützenfestes ist stets die Ehrung der Jubelkönigspaare am Schützenfestmontag. Da durch die Absage des Schützenfestes zum allgemeinen Bedauern auch die Ehrungen im traditionellen Rahmen nicht erfolgen konnte, hat sich der Vorstand entschieden, zumindest das älteste, noch lebende Jubelkönigspaar zu ehren. Vor 55 Jahren regierten Johannes Janke und Theresia Mönikes zusammen mit ihrem Hofstaat die Bergheimer Schützen. Zum Andenken an das 55-jährige Jubiläum wurde der Jubelkönigin ein Blumenstrauß überreicht. Die Jubelmajestäten können sich noch sehr gut an das Jahr Ihrer Regentschaft erinnern und berichteten über das Königsschießen und „ihr“ Schützenfest im Jahr 1966. Johannes Janke merkte in der kleinen Feierstunde an, dass das Königsschießen damals noch in „Potthasts-Scheune“ stattgefunden hat und er mit sicherer Hand die Königswürde errang. „Am Schützenfest, Ende Juli, hatten wir traumhaftes Wetter mit viel Sonnenschein. Wir feierten mit den Bergheimer und Bergheimerinnen sowie vielen Gästen von Nah und Fern ein rauschendes Fest in unserem schönen Homedorf.“, erinnerte sich Johannes Janke.
Die Jubelmajestäten, die 2020 und 2021 ein Jubiläum begehen konnten beziehungsweise können, werden auf dem nächstmöglichen Schützenfest geehrt. Ihr Silberjubiläum begehen in diesem Jahr Walter Husemann und Fränzi Meyer. Ein besonderes Jubiläum feiern Josef Potthast und Monika Engelmann (heute Kaminski). Sie regierten 1971, also vor 50 Jahren, über das Bergheimer Schützenvolk und feiern somit ihr Goldjubiläum.
Kranzniederlegung
Um 17 Uhr traten die Mitglieder des Vorstandes zusammen mit dem amtierenden König, Bernd Lütkehaus, den Herren des Hofstaates, dem König von vor zwei Jahren, Peter Müller, und dem König von vor drei Jahren, Klaus Müller, an, um im Namen aller Schützen am Ehrenmal auf dem Friedhof einen Kranz niederzulegen. Oberst Thomas Schrodt erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die verstorbenen Schützenschwestern und -brüder, an die Opfer der Weltkriege, Gewalt und Terror sowie an die Corona-Opfer. Mit der Kranzniederlegung und der deutschen Nationalhymne endete die Gedenkfeier.
Schützenmesse
Im Anschluss an die Kriegerehrung wurde im Dorfgemeinschaftshaus die Schützenmesse für die Lebenden und Verstorbenen der Bruderschaft gefeiert. Diese wurde von Pastor und Präses der Bruderschaft, Ansgar Heckeroth, gehalten. Zu Ehren Gottes standen die beiden Vereinsfahnen am Altar.
Nach der Schützenmesse konnten sich die Teilnehmer vor dem Dorfgemeinschaftshaus bei gekühlten Getränken netten Unterhaltungen widmen.
Als Zeichen der festen Verbundenheit zum Verein und, um den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft zum Ausdruck zu bringen, wurden an den Tagen des eigentlichen Festes die Schützenfahnen im „Homedorf“ gehisst. Durch das Schmücken der Mittlere Straße mit grün-weißen Wimpelreihen, wehte ein Hauch von Schützenfest durch den Ort.
„Mit großer Zuversicht blicken wir in die Zukunft und hoffen, dass alle bald wieder in geselliger Runde frohe Stunden im Kreise der Schützenfamilie in Bergheim verbringen können.“, teilte der Verein mit.
Fotos: St. Sebastianus Schützenbruderschaft v. 1609 e. V. Bergheim