Kreis Höxter (red). Weltweit setzt die Aktion Rote Hand jedes Jahr ein Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Der „Arbeitskreis Jugend“ im Kreis Höxter ruft Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Region zum Mitmachen auf. „Wir wollen bis Ende Januar viele rote Hände sammeln, um an das Schicksal von Kindern zu erinnern, die in Kriege hineingezogen werden“, erklärt die Leiterin der Jugendfreizeitstätte Brakel, Ingrid Roland. Sie gehört dem „Arbeitskreis Jugend“ im Kreis Höxter ebenso an wie die Vertreter von zehn weiteren Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Kreisgebiet und des Jugendamtes des Kreises Höxter.
Weltweit gibt es immer noch rund 250.000 Kindersoldaten, die in Armeen und Rebellentruppen missbraucht werden und oft ein Leben lang unter den schweren körperlichen und seelischen Folgen leiden. Die „rote Hand“ gilt als Symbol ehemaliger Kindersoldaten, Nein zu sagen zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindersoldaten.
Mit dem Sammeln der roten Hände gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen soll auch im Kreis Höxter ein Zeichen gegen den Missbrauch von Mädchen und Jungen als Kindersoldaten gesetzt werden. „Mitmachen ist einfach“, sagt Ingrid Roland. Zuerst wird auf ein weißes DINA4-Blatt der Vorname und der Wohnort geschrieben. Wer möchte kann eine Forderung an Politikerinnen und Politiker dazu schreiben. Dann wird eine Hand mit roter Fingerfarbe auf das Blatt gedrückt. Die fertigen Papiere zur Aktion Rote Hand können bis zum 31. Januar 2020 bei einer der örtlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit abgegeben werden. Am internationalen Red Hand Day, dem 12. Februar, werden alle im Kreis Höxter eingesammelten „roten Hände“ vom „Arbeitskreis Jugend“ an den ehrenamtlich tätigen Kreisverband Höxter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge überreicht.
Der Volksbund ist eine humanitäre Organisation, die sich für die Versöhnung über den Gräbern, die Verständigung zwischen den Völkern und die Arbeit für den Frieden engagiert. „Die Jugendarbeit ist uns ein wichtiges Anliegen“, betont der Geschäftsführer des Kreisverbandes Höxter, Gerhard Handermann. Gerade die Jugend sei offen für die Verständigung der Völker. „Deshalb freuen wir uns über Aktionen, die zum Frieden beitragen.“ Im Jahr 2020 bewegt die Vertreter im „Arbeitskreis Jugend“ und im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Um mit Jugendlichen darüber ins Gespräch zu kommen und sichtbare Zeichen zu setzen, findet im Rahmen des Stadtstrandes in Brakel am 12. September 2020 die Veranstaltung „Jung und bunt – Kunstfestival für Vielfalt und Toleranz“ statt.