Nieheim (red). In enger Abstimmung mit dem Vorsitzenden der Jacob-Pins-Gesellschaft in Höxter, Herrn Fritz Ostkämper, ist nun der Abgleich der Namenslisten für das neu zu errichtende Mahnmal zum Namensgedenken an die ermordeten Nieheimerinnen und Nieheimer jüdischen Glaubens abgeschlossen worden. Den Initiatoren Heribert Ester, Erwin Nowak und Dr. Ulrich Kros, unterstützt von der Stadt Nieheim und Bürgermeister Rainer Vidal, war es wichtig, dass eine neutrale sachkundige Person bei den anzuwendenden Kriterien für die Zusammenstellung der Namensliste berät. In der Folge enthält die Liste nun die Namen jener ermordeten Juden, von denen bekannt ist, dass sie sich bei ihrer Deportation in Nieheim aufhielten. Das Mahnmal wird nun neben den Namen und Geburtsnamen auch das Geburtsjahr und das Jahr der Deportation der Ermordeten enthalten. Auf den schweren, von einem Nieheimer Bürger gestifteten Stahltafeln werden anschließend die Namen von 31 Nieheimer Bürgerinnen und Bürgern zu lesen sein.
Die Initiatoren und übrigen Beteiligten folgen dem Grundsatz „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“. Der sollte insbesondere immer dann gelten, wenn es darum geht, historische Namen, Daten und Fakten in Chroniken oder auf Mahnmalen festzuhalten. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit kann das Mahnmal nun nicht mehr wie geplant am 9.11.2018, dem 80. Jahrestag der Pogrome des Jahres 1938, enthüllt werden. Die Enthüllung ist nun auf den Nachmittag des 27.1.2019 terminiert worden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Auf Initiative von Bundespräsident Roman Herzog wurde der Jahrestag der Befreiung 1996 in Deutschland zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Auch zahlreiche Nieheimerinnen und Nieheimer jüdischen Glaubens wurden hier Opfer der Massenmorde der Nationalsozialisten.