Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
Anzeige
Anzeige
Frauen werden weniger als Männer von einer ‚Midlife-Crisis‘ erfasst, da sie sich in ihrem sozialen Umfeld mehr über ihr Seelen- und Gefühlsleben austauschen und sich dabei Rat holen.

Kreis Höxter (red). Eine 50-jährige Managerin verlässt ihren Mann. Ein 46-jähriger Zahnarzt eröffnet ein Café. Keine Frage: Die mittleren Lebensjahre bringen häufig Veränderung und bergen manchmal Sprengstoff. Die sogenannte ‚Midlife-Crisis‘ scheint auch bei Menschen im Kreis Höxter mehr als ein Mythos zu sein. In der Lebensmitte, häufig zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr, fühlen sich viele Menschen zunehmend unzufrieden. „Interessanterweise findet sich dieses Phänomen über alle Geschlechter, Kulturen und sozialen Hintergründe hinweg. Deutlich häufiger betroffen sind Männer. Eine anerkannte Krankheit ist die Midlife-Crisis jedoch nicht. Die wahrgenommene mentale Belastung kann aber in eine psychische Erkrankung, beispielsweise eine Depression, münden. Daher sollten Betroffene ernst genommen werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Wenn Menschen ein mittleres Alter erreichen, haben manche den Eindruck, dass ihre weiteren Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt sind oder dass das Alter körperlich spürbar ist. Es ist wie beim „Das Glas ist halb leer oder halb voll“-Spruch: Während einige entspannt betrachten, was sie privat oder beruflich erreicht haben, sehen andere eher, was sie verpasst haben, was sie hätten besser machen können oder welche Fehlschläge es gab. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass Menschen insbesondere in diesem Lebensabschnitt anfällig für etwas sind, das mit „Midlife-Crisis“ gut beschrieben wird. Die Zufriedenheit als junger Mensch sinkt dabei zur Lebensmitte hin auf einen Tiefpunkt, um dann im höheren Alter wieder anzusteigen. „Das bedeutet allerdings nicht, dass alle Menschen zwangsläufig in eine Midlife-Crisis rutschen, wenn sie ein gewisses Alter erreichen", betont Wehmhöner.

Eine Studie von 2007 mit Daten aus 55 Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Tiefpunkt der Lebenszufriedenheit weltweit bei 46,1 Jahren liegt – in Deutschland bei 47,5. Zuverlässige Aussagen darüber, wie lange eine Midlife-Crisis individuell anhält, gibt es nicht. Sie scheint aber auf die mittleren Lebensjahre begrenzt zu sein. In höherem Alter bessert sich in aller Regel die Lebenszufriedenheit wieder. 

Eine Midlife-Crisis trifft überwiegend, aber nicht ausschließlich Männer ungefähr im Alter zwischen 40 und 55 Jahren. Die tief empfundene Sinnkrise geht gelegentlich mit ungewöhnlichen Verhaltensweisen wie verstärktem Konkurrenzdenken, plötzlicher Beschäftigung mit Krankheit, Tod und Sterben sowie einer auffallend erhöhten Reizbarkeit einher, die für Familienangehörige oder Kollegen zur Belastung werden können. Frauen können ebenfalls mit ihrem Leben unzufrieden sein oder darüber verzweifeln. Dass Frauen seltener unter diesem Phänomen leiden, begründen Experten vor allem mit deren Sozialverhalten. Frauen tauschen sich in ihrem Umfeld tendenziell stärker über Probleme aus als Männer. Sozialer Austausch hat eine ausgleichende Wirkung. Krisen werden so frühzeitig angesprochen und abgemildert. Männer hingegen lassen es weniger zu, sich mit ihrem eigenen Gefühls- und Seelenleben auseinander zu setzen und sich darüber mit anderen auszutauschen. So kann es sein, dass Männer die Krise stärker erwischt und sie möglicherweise auch umfassendere Konsequenzen ziehen: Sie schmeißen womöglich ihren hochdotierten Job oder trennen sich von der langjährigen Partnerin. 

Für Männer wie für Frauen geht es in dieser schwierigen Zeit darum, das Gefühl von Sinnhaftigkeit (wieder) zu erlangen. Ob das durch eine langersehnte Reise erreicht wird oder durch neue Aufgaben im Beruf, mehr Zeit mit Freunden, einen Sprachkurs oder einfach durch einen anderen Weg zur Arbeit, sollten die Betroffenen in einer bewussten Auseinandersetzung mit sich selbst klären. Auch kleine Veränderungen können neue Perspektiven aufleuchten lassen. „Für Betroffene kann es ein erster Schritt aus der Krise sein, sich lähmender Routinen und Rituale bewusst zu werden, diese aufzubrechen und wieder mehr das zu tun, was zufrieden macht", sagt Wehmhöner.

Weitere Infos zum Thema und Unterstützung für eine mentale Gesundheit erhalten Betroffene und Angehörige im Internet unter www.aok.de/nw in der Rubrik ‚Gesundheitsmagazin‘ unter dem Stichwort ‚Midlife-Crisis‘.

Foto: AOK/hfr.

Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Platzhalter_WIN_Prinzip/WIN_Premium_Eckfeld.gif#joomlaImage://local-images/Platzhalter_WIN_Prinzip/WIN_Premium_Eckfeld.gif?width=295&height=255